Biographie

1866

7. März: Karl Friedrich Paul Ernst kommt in Elbingerode im Harz als Sohn des Bergmannes Wilhelm Ernst und seiner Gattin Emma, geborene Dittmann, zur Welt. Er wächst in Clausthal auf.

1885

Paul Ernst studiert Theologie und Philosophie in Göttingen und Tübingen.

1886

Herbst: Er wechselt an die Universität in Berlin.

1887

Ernst bricht sein Theologiestudium ab und nimmt stattdessen ein Studium der Nationalökonomie auf.

1890

Heirat mit Wera Kossenko, Tochter eines russischen Generals. Mit ihr bekommt er einen Sohn.

Während seines Studiums wird Ernst Anhänger der Sozialdemokraten und engagiert sich als Parteiredner und Schriftleiter der »Berliner Volkstribüne«.

1891

Seine Frau Wera stirbt.

1892

Ernst promoviert in Bern zum Doktor rerum politicarum.

1896

Beeinflusst durch den konservativen Politiker Rudolf Mayer tritt Ernst aus der SPD aus.

1897

Tätigkeit als freier Schriftsteller.

1899

Ernst heiratet die Tochter des national-liberalen Politikers Robert von Benda, Lilli Benda. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

1900

Er macht eine Italienreise, auf der er ein neues Form- und Kunstverständnis gewinnt.

1903

Umzug nach Weimar.

1904–1905

Ernst arbeitet als Dramaturg bei Louise Dumont am Düsseldorfer Schauspielhaus. Sein Roman »Der schmale Weg zum Glück« wird veröffentlicht.

1906

Die Essaysammlung »Der Weg zur Form« erscheint.

1914

Rückkehr nach Berlin.

1916

Scheidung von Ehefrau Lilli. Ernst heiratet ein drittes Mal, diesmal die Erzählerin Else Schorn. Mit ihr bekommt er einen weiteren Sohn.

1918

Paul Ernst lebt im Isartal auf dem Gut Sonnenhofen.

1920

Er schreibt seine »Spitzbubengeschichten«.

1923–1928

Das sechsbändige Epos »Das Kaiserbuch« erscheint, wird jedoch nur ein mäßiger Erfolg.

1925

Umzug in das alte Schloss St. Georgen an der Stiefing.

1933

13. Mai: Paul Ernst stirbt in St. Georgen in der Steiermark.

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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«

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