Gefährlichkeit des Lobs

[67] Welch Gift voll lieblicher Gefahr

Ist nicht ein feines Lob, womit uns Kenner schmücken!

Wie mächtig ist es nicht, das Bißchen zu verrücken,

Was von Vernunft noch bey uns übrig war!

Und o mit welch entzückendem Vergnügen

Stellt man ihm nicht, ist man ein Autor, frey,

Beym Schalle seiner Schmeicheley

Die Käntnis unsrer selbst gemächlich einzuwiegen!

Quelle:
Johann Nikolaus Götz: Gedichte. Stuttgart 1893, S. 67-68.
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