Tod und Knechtschaft

[131] Seiner kleinen Philomele

Sang aus tiefer, voller Seele

Ihr Aëdon noch sein Lied,

Als er droben einen Geier,

Drunten einen Vogelsteller

Schweben und anschleichen sieht.

»Auf! Geliebte, auf! und wähle!

Siehe, siehe, was uns droht,

Unten Knechtschaft, oben Tod!«

»Frisch gewählt!« sprach Philomele;

»Ungetrennet süßen Tod!«


Quelle:
Johann Gottfried Herder: Werke. Erster Theil. Gedichte, Berlin 1879, S. 131.
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