IV

[137] Schwindende, du kennst die Türme nicht.

Doch nun sollst du einen Turm gewahren

mit dem wunderbaren

Raum in dir. Verschließ dein Angesicht.

Aufgerichtet hast du ihn

ahnungslos mit Blick und Wink und Wendung.

Plötzlich starrt er von Vollendung,

und ich, Seliger, darf ihn beziehn.

Ach wie bin ich eng darin.

Schmeichle mir, zur Kuppel auszutreten:

um in deine weichen Nächte hin

mit dem Schwung schoßblendender Raketen

mehr Gefühl zu schleudern, als ich bin.

Quelle:
Rainer Maria Rilke: [Sieben Gedichte], aus: R. M. Rilke: Werke. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden. Bd. 2, Frankfurt/Main; Leipzig 1996, S. 137.
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