Batsch

[446] Batsch, Karl Ferdinand, deutscher Admiral, geb. 10. Jan. 1831 in Eisenach, gest. 22. Nov. 1898 in Weimar, trat 1846 in die Hamburger Handelsmarine, ging 1848 als Avantageur in die preußische Kriegsmarine über, wurde 1852 Leutnant zur See, war zur amerikanischen und britischen Marine kommandiert, war 1862–64 Adjutant beim Oberkommando der Marine, befehligte 1864 als Korvettenkapitän die Grille in den kleinen Gefechten mit den dänischen Schiffen bei Rügen. Als Kommandant der Niobe machte er eine Übungsfahrt nach Westindien, ward 1867 Chef des Stabes beim Oberkommando der Marine, 1870 Kapitän zur See, zwang auf einer neuen westindischen Fahrt die Regierung von Haïti zur Befriedigung einer deutschen Reklamation, ward 1873 Chef des Stabes der Admiralität, 1875 Konteradmiral und war 1876 und 1877 Kommandeur der zum Schutze der deutschen Interessen nach dem Ägäischen Meere gesandten Panzergeschwader. Auch 1878 befehligte er das zu gleichem Zweck abgeschickte Panzergeschwader, das am 31. Mai im Kanal bei Folkestone durch einen Zusammenstoß des König Wilhelm und des Großen Kurfürsten verunglückte. Deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt, wurde er im Juli 1879 zu 6 Monaten Festung verurteilt, aber schon 15. Aug. begnadigt und zum Direktor der Admiralität ernannt. 1880 Vizeadmiral und 1881 Chef der Marinestation in Kiel geworden, nahm er 1883 nach dem Rücktritt von Stosch seinen Abschied und lebte in Weimar. Er schrieb: »Admiral Prinz Adalbert von Preußen« (Berl. 1890); »Deutsch' See-Gras; ein Stück Reichsgeschichte« (das. 1892); »Nautische Rückblicke« (das. 1892). Auch übersetzte er Mahans Werk »Der Einfluß der Seemacht auf die Geschichte« (Berl. 1898). In dem Sammelwerk »Die Heere und Flotten der Gegenwart« bearbeitete er die Flotte Rußlands (Bd. 3, Berl. 1898) und Frankreichs (Bd. 6, mit Meuß, 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 446.
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