Cäsĭum

[794] Cäsĭum Cs, Alkalimetall, begleitet das Rubidium im Lithionglimmer, Petalit, Triphyllin und Feldspat, in Pottasche, im Carnallit und in Salzsolen und Mineralwässern (Nauheim, Dürkheim, Murquelle in Baden, Frankenhausen). Meist überwiegt die Menge des Rubidiums, nur in der Sole von Nauheim, aus der man Cäsiumsalze vorteilhaft darstellt, ist C. in viel größerer Menge als Rubidium enthalten, und das Mineral Pollux enthält 34 Proz. Cäsiumoxyd. Das Atomgewicht des Cäsiums ist 133. Metallisches C. wird durch Destillation von Cäsiumhydroxyd mit Magnesiumfeile im Wasserstoffstrom gewonnen, ist silberweiß, sehr weich und dehnbar, spez. Gew. 1,88, schmilzt bei 26,5°, entzündet sich an der Luft und verhält sich im übrigen wie die andern Alkalimetalle. Es ist das elektropositivste aller Metalle. Seine Verbindungen gleichen mit wenigen Ausnahmen denen des Rubidiums, die Salze haben ein sehr hohes spezifisches Gewicht, sind leichter löslich, die Doppelsalze schwerer löslich als die Rubidiumsalze. Das Spektrum enthält zwei charakteristische blaue Linien. C. wurde 1860 von Kirchhoff und Bunsen durch Spektralanalyse entdeckt, das Metall 1881 durch Setterberg abgeschieden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 794.
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