Cadoudal

[685] Cadoudal (spr. kădudall), Georges, Haupt der Chouans im franz. Revolutionskrieg, geb. 1. Jan. 1771 in Brech bei Auray (Morbihan), gest. 25. Juni 1804, schloß sich, tollkühn und von riesenhafter Gestalt, 1793 der Erhebung der Royalisten in der Vendée und in der Bretagne an. 1794 gefangen, entkam er und schwang sich nach der mißglückten Landung auf Quiberon (Juli 1795) zum Chef der Auflehnung der Niederbretagne empor. Erst als sich nach den Niederlagen bei Grandchamp und Hennebon (Januar 1800) fast sämtliche Häuptlinge unterworfen hatten, schloß auch C. 9. Febr. einen Vertrag mit General Brune und entließ seine Truppen. Der Erste Konsul gewann die Führer der Chouans für sich; nur C. blieb fest und begab sich nach London, wo er von dem Grafen von Artois zum Generalleutnant ernannt ward. Er entwarf mit Artois und andern bourbonischen Prinzen einen Plan, Bonaparte zu töten. C. begab sich im August 1803 heimlich nach Paris, wohin ihm Pichegru und andre Mitwisser folgten. Die Verschwörung wurde aber entdeckt, C. 9. März 1804 verhaftet und nebst elf Mitverschwornen hingerichtet. Nach der Restauration wurde die Familie Cadoudals geadelt. Vgl. Georges de C. (Neffe), Georges C. et la chouannerie (Par. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 685.
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