Flügge

[723] Flügge, 1) Karl, Mediziner, geb. 9. Dez. 1847 in Hannover, studierte in Göttingen, Bonn, Leipzig, München, wurde 1870 Arzt, machte als solcher den deutsch französischen Krieg mit, wurde dann Assistent am Leipziger Hygienischen Institut, habilitierte sich 1878 in Berlin als Privatdozent für Hygiene, ging 1881 nach Göttingen, wo ihm an dem Physiologischen Institut unter Meißner eine chemisch-hygienische Abteilung hergerichtet wurde, erhielt dort 1883 eine Professur und die Direktion des ersten Hygienischen Instituts in Preußen und ging 1887 in gleicher Eigenschaft nach Breslau. Seine »Beiträge zur Hygiene« (Leipz. 1879) behandeln die Wohnungsfrage, die Porosität und Verunreinigung des Bodens und die Kost in großen Verpflegungsanstalten. Außerdem schrieb er: »Lehrbuch der hygienischen Untersuchungsmethoden« (Leipz. 1881); »Anlage von Ortschaften« (in Ziemssens »Handbuch der speziellen Pathologie«, Bd. 1, das. 1882); »Fermente und Mikroparasiten« (ebenda; in 3. Aufl. von Frotsch, Gotschlig u. a. als »Die Mikroorganismen«, das. 1896, 2 Tle.); »Grundriß der Hygiene« (5. Aufl., das. 1902). Seit 1886 gibt er mit Koch die »Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten« heraus; er ist auch Mitherausgeber des »Klimschen Jahrbuches«.

2) J., Botaniker, s. Flgge.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 723.
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