Hadersleben

[598] Hadersleben (Haderslev), Kreisstadt im preuß. Regbez. Schleswig, an der Haderslebener Föhrde, einem schmalen, vom Kleinen Belt aus 14 km sich landeinwärts erstreckenden Meeresarm, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Woyens-H. und von drei Linien der Haderslebener Kreisbahn, hat 2 evang. Kirchen (darunter die schöne Marienkirche), Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und des Herzogs Hans des ältern von Schleswig-Holstein, Kriegerdenkmal, Gymnasium mit Realschule, Prediger- und Schullehrerseminar, Amtsgericht, Hauptzollamt, Eisengießerei mit Maschinenfabrik, Fabrikation von Kautabak, einen Hafen und (1900) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr. 84) 9201 meist evang. Einwohner. – H. erhielt 1292 von Herzog Waldemar IV. Stadtrecht. Zum Herzogtum Schleswig gehörig, wurde es im 15. Jahrh. Gegenstand des Streites zwischen den Herzogen von Schleswig und Holstein. Infolge davon riß es König Erich der Pommer an sich und schlug es zu Dänemark; aber König Christoph III. gab es dem Herzog Adolf von Schleswig zurück. H. ist der Geburtsort der dänischen Könige Friedrich II. (1534) und Friedrich III. (1609). Vgl. Sach, Der Ursprung der Stadt H. (Hadersl. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 598.
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