Hainburg

[633] Hainburg, Stadt in Niederösterreich, Bezirksh. Bruck a. d. Leitha, nahe der ungarischen Grenze, am rechten Ufer der Donau, an der Linie Bruck-H. der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn, hat alte Mauern mit Toren und zwei Türmen, ein Rathaus mit einem römischen Altar, eine Burgruine (auf dem Hain- oder Schloßberg), ein Bezirksgericht, eine Pionier-Kadettenschule, eine große ärarische Tabakfabrik (2300 Arbeiter), eine Dampfsäge und (1900) 6225 Einw. – An der Stelle der heutigen Stadt H. standen im Altertum Vorwerke der Keltenstadt Carnuntum (s. d.). Aus dem römischen Altertum stammt eine Wasserleitung. Die genannte Burgruine wird für die im Nibelungenlied genannte Heimburc, die Grenzfeste des Hunnenlandes, gehalten. Sie wurde 1042 von Kaiser Heinrich III. den Ungarn entrissen und hier eine deutsche Kolonie angesiedelt. 1260 erfochten bei H. die Österreicher über die Ungarn einen Sieg; 1477 wurde die Stadt von den letztern belagert und 1482 von Matthias Corvinus erobert. Am 7. Juli 1683 wurde sie von den Türken zerstört. 1827 brannte sie fast ganz ab. Vgl. Maurer, Geschichte der Stadt H. (Deutsch-Altenburg 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 633.
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