Sambre

[516] Sambre (spr. ßāngbr'), linker Nebenfluß der Maas im nordöstlichen Frankreich und in Belgien, entspringt auf dem Plateau von Le Nouvion (220 m) im nördlichsten Teil des Depart. Aisne, fließt anfangs westlich und nördlich, dann nordöstlich durch das Depart. Nord, tritt bei Jeumont nach Belgien über und fällt nach einem Laufe von 190 km (wovon 85 auf Frankreich kommen) bei Namur. Die S. nimmt die Kleine und Große Helpe und die Heure auf und ist von Landrecies an (auf 160 km) schiffbar. Der Sambrekanal, 1835–39 erbaut, führt von Landrecies südwärts zur Oise, verbindet also das Maas- und Seinegebiet und ist 71 km lang. – An den Ufern der S. wurden verschiedene Schlachten geschlagen, so schon 57 v. Chr. zwischen den Nerviern und Römern unter Cäsar. Vom 10. Mai bis 4. Juni 1794 durchbrachen die Franzosen unter Jourdan die Sambrelinie der Verbündeten durch die Gefechte bei Rouvroy, Merbes le Château und Gosselies.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 516.
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